Das 27. Zunfthaus Zürichs

Jury Cabaret Voltaire
Jurierung der Projekte im Cabaret Voltaire

Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire

Im Rahmen des Entwurfsstudios "Bei der Arbeit"

Im Entwurfsstudio des Herbstsemesters 2015 untersuchten die Studierenden von Assistenzprofessor Alexander Lehnerer Orte und Räume, aber auch Clichés der Arbeit in der Stadt. Die Arbeit als räumlich und zeitlich be- und eingrenzbare Tätigkeit wird immer wieder in Frage gestellt und lässt sich innerhalb der modernen Gesellschaft kaum mehr vom Leben des Menschen trennen. Aber auch heute finden sich erstaunlich viele Berufe, welche sich sehr präzise definieren innerhalb der Gesellschaft und auch räumlich lokalisieren und identifizieren lassen. In Zürichs Geschichte jedenfalls sind sie nicht zuletzt über die Zünfte stark verankert.

Die diesjährige Manifesta 11, welche vom 11. Juni bis 18. September 2016 in Zürich stattfinden wird bedient sich dieses Themas. Lehnerer folgte der Einladung für eine Zusammenarbeit der Assistenzprofessur mit der Kunst-Biennale und entwickelte mit seinen Studierenden ein Konzept für das Cabaret Voltaire, welches im Rahmen der Manifesta zum Zunfthaus der Künstler umgebaut wird. Als einführende Wochenaufgabe des Semesters fand im Herbstsemester 2015 ein Ideenwettbewerb zur Konzeption des 27. Zürcher Zunfthauses statt. Gesucht wurden Gestaltungskonzepte für das Cabaret der Künstler. Die Jurierung fand im Cabaret Voltaire statt.  Zusammen mit der Professur arbeitete eine Gruppe von Studierenden im Frühjahrssemester 2016 an der Realisierung des ausgewählten Projekts. 

Das „Zunfthaus Voltaire“ wird - zumindest auf Zeit - zum 27. Zunfthaus der Stadt, ausgestattet mit einem entsprechenden Satz an Konventionen und Ambitionen. Es ist dem Berufsstand des Künstlers vorbehalten und nur für Mitglieder zugänglich. In Zürichs neuestem Zunfthaus sind Frauen als Mitglieder mehr als willkommen. Während des Sommers wird das Zunfthaus zum zentralen, performativen Ort der Manifesta 11. Das äussere Zeichen des Umbaus wird ein temporärer Erker sein, welcher während der hunderttägigen Dauer der Manifesta an der Fassade des Zunftgebäudes angebracht wird. Er ist das Symbol, beziehungsweise das Wappen der neuesten Zunft Zürichs und zeigt die Transformation des geschichtsträchtigen Dada Hauses. Am 18. April (Sechseläuten) soll dieser in einer entsprechenden Aktion quer durch die Stadt an seinen Bestimmungsort gebracht werden. Der Innenraum des Zunfthauses widmet sich ganz dem Thema des Semesters und der Biennale entsprechend der Berufswelt. Der Veranstaltungsraum wird von seiner historischen Symbolik und der Patina befreit, indem er mit profaner Büroarchitektur überlagert wird. Herkömmliche Elemente der Arbeitswelt werden so benutzt, um den Raum zu brechen und zerschneiden. Durch diese Montage vermischen sich die beiden Welten und greifen ineinander. Man ist immer noch im berühmten Cabaret Voltaire aber auch ein Stück weit überall.

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