Klangkleid

Eine architektonische Installation auf dem FrauMünsterhof

Klangkleid

2021 haben Frauen in der Schweiz seit 50 Jahren das Stimm- und Wahlrecht. Dessen Einführung war ein wichtiger Schritt, um den Anteil der Frauen an der aktiven Gestaltung von Gesellschaft und Umwelt zu vergrössern. Doch die Gleichstellung in Planungs- und Entscheidungsfragen ist bei weitem noch nicht erreicht. Zu oft bleiben Leistungen von Frauen im Hintergrund oder gar unsichtbar.

Der Verein externe Seite créatrices.ch nimmt das Jubliäum zum Anlass, Leistungen von Frauen sichtbar zu machen, zu diskutieren, zu würdigen und zu feiern.

Mit den Aktionstagen «FrauMünsterhof21» wird von Mittwoch, 8. bis Montag, 13. September 2021 der Münsterhof in Zürich bespielt. Im Zentrum stehen eine öffentlich zugängliche Installation und ein Programm für ein bunt gemischtes Publikum. Im Fokus der Veranstaltungen stehen weibliche Perspektiven auf Raumentwicklung, Gestaltung und Partizipation.

Die Installation «Klangkleid» wurde als Lehrprojekt der Professur von Prof. Dr. Elli Mosayebi von Studierenden des D-ARCH entworfen und gebaut. Gerüst, Textil, Licht und Klang bilden eine räumliche und auditiv erfahrbare Installation. Sie schaffen den architektonischen Rahmen für Diskussion, Gesang, Tanz, Spiel, Erinnerung und Vernetzung während der fünf Aktionstage auf dem FrauMünsterhof.

Klangkleid

Das Projekt

Die Architektur besteht aus einem quadratischen Dach von 15 auf 15 Metern. Sie wird mit einem Baugerüst errichtet. Die leichte und ephemere Struktur wird allseitig von Gerüsextilien flankiert. Das Raster der Systembauweise tri somit in Kontrast mit dem weich fallenden Stoff. Aus sieben Metern Höhe hängen Gerüsextilien zwischen den Gerüstmodulen und staffeln sich in ihrer Länge nach aussen hin ab. Die innersten der je vier Textilbahnen hängen nur wenige Zentimeter über dem Kopfsteinpflaster des Münsterhofs. Die Stoffbahnen sind mit einer einfachen Seilzugmechanik in ihrer Höhe veränderbar. So kann sich der Vorhang wie in einem Theater heben und senken und damit allseitig zur Stadt öffnen oder verschliessen.

Zwischen den Programmpunkten von Créatrices erhebt die Installation ihre eigene Stimme. Jeden Vormittag werden experimentelle Soundscapes gespielt, in denen die Studierenden ihre Vision der Zukunft akustisch wiedergeben. Am Nachmittag laufen Reden wichtiger Protagonistinnen der Frauenbewegung der Schweiz. Den Abschluss des Tages bildet die Vertonung des Manifluids in verschiedensten Sprachen.

Bei der Konzeption und Konstruktion der Installation wurde ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass der Ressourceneinsatz der kurzen Veranstaltungsdauer angemessen ist. Die verwendeten Bauteile sind alle geliehen und recyclebar.

Verein créatrices.ch

Der Verein externe Seite créatrices.ch vernetzt, kuratiert, koordiniert und entwickelt Projekte mit dem Ziel, die Leistungen von Frauen in Architektur, Umwelt- und Lebensgestaltung im Licht des 21. Jahrhunderts sichtbar zu machen. Seit der Gründung 2017 hat créatrices.ch viel Erfahrungen mit öffentlichen Veranstaltungen gesammelt. Hervorzuheben ist die dreiwöchige Bespielung der Saffa-Insel 2018 zum 60-Jahre-Jubiläum der schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit «Saffa 1958». Zudem veranstaltet créatrices.ch regelmässig Salons, im Rahmen derer weibliche Leistungen in Planung, Kunst, Gestaltung und Architektur thematisiert werden.

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