Im Frühlingssemester 2024 konzentrierten sich die Studierenden auf das ETH Zentrum und schlugen 15 Architekturprojekte vor. Im Herbstsemester 2024 warfen sie einen neuen Blick auf den Campus Hönggerberg, den Standort, den die ETH Zürich für ihre künftige Expansion priorisiert. Bis 2040 will die Hochschule das Gesamtvolumen ihrer Gebäude um 50 Prozent erhöhen. „Wir fragen uns, ob es immer notwendig ist, die Masse der Gebäude zu erhöhen, um mehr Platz zu schaffen“, sagt Professor An Fonteyne. „Anstatt mehr zu bauen, werden wir innehalten, um über den Campus in seiner jetzigen Form nachzudenken und uns mit den Nutzerinnen und Nutzern auseinanderzusetzen.“ Die Aufgabe des Studios war es, den Immobilien-Masterplan der ETH Zürich zu hinterfragen und kritisch zu reflektieren. Das Motto des Semesters: „The next big thing will be a lot of small things“.
Das Semester war für alle eine Gelegenheit, die gebaute Umwelt, in der sie arbeiten, besser kennen zu lernen. „Die Neugierde hat uns an viele Orte gebracht, die wir auf dem Campus noch nie gesehen haben“, sagt An Fonteyne. Grundlage für die Erweiterung des Campus Hönggerberg ist ein Masterplan von EM2N Architekten aus dem Jahr 2016. „Der Masterplan betrachtet den Campus von oben, wir haben versucht, von unten und von innen zu schauen“, sagt An Fonteyne. Die Studierenden untersuchten die gebauten Strukturen und den Komfort, den sie bieten, und befragten die Menschen, wie sie den Raum nutzen. Sie setzten sich mit der Geschichte und den früheren Visionen hinter den Architekturen auseinander. Und sie untersuchten, was verbessert werden könnte - mit kleinen oder grösseren Eingriffen.