Das gta Institut für Geschichte und Theorie der Architektur begrüsst zwei Gastdozentinnen
Frederike Lausch ist Architekturhistorikerin und hat das Center for Critical Studies in Architecture mitgegründet. Demetra Vogiatzaki ist diplomierte Architektin-Ingenieurin und Historikerin der Architektur des 18. Jahrhunderts.

Dr. Frederike Lausch ist seit Februar 2024 Gastdozentin am gta Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. Lausch ist Architekturhistorikerin und Mitbegründerin des Center for Critical Studies in Architecture. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf den politischen Implikationen von Architekturdiskursen und -theorien im 20. Jahrhundert. Lausch studierte Architektur an der Bauhaus-Universität in Weimar und der Middle East Technical University in Ankara und promovierte 2019 in Kunstgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie arbeitete als Forscherin und Dozentin an der Goethe-Universität, der RWTH Aachen und der Technischen Universität Darmstadt und war Stipendiatin der Wüstenrot Stiftung, des DAAD und der Max Weber Stiftung.
Während ihrer Gastdozentur am D-ARCH wird Lausch den Zusammenhang zwischen der Industrialisierungskritik der Architektinnen und Architekten, der Sorge um Ökologie und Energieeinsparung in den 1970er und 1980er Jahren in Europa und dem Interesse an Entwicklungspolitik erkunden. In der Lehre untersucht Lausch den Einfluss internationaler Organisationen in Verbindung mit der Nutzung von Entwicklungsmedien. Weitere Themen sind der Fussabdruck der Industrialisierung, ein kritischer Dialog über Entwicklung und Ökologie, Planen mit der Sonne - vom 'Bauen in den Tropen' bis zum energieeffizienten und ökologischen Bauen - und Architekturen des Degrowth, einschliesslich Theorien und Modellprojekte alternativer Ökonomien.
Kollektivität und Kollaboration
Dr. Dimitra Vogiatzaki, die zweite Gastdozentin, wird im September am gta anfangen. Sie ist diplomierte Architektin-Ingenieurin und Historikerin der Architektur des 18. Jahrhunderts und hat an der Harvard University in Architekturgeschichte promoviert. In ihrer Doktorarbeit befasste sie sich mit der Politik der architektonischen Vorstellungskraft in der Aufklärung, während ihre aktuelle Arbeit auf die kritische Infrastruktur des französischen Kolonialstaates in Kanada ausgerichtet ist. Als ausgebildete Entwerferin interessiert sie sich für die architektonische Form. Ihre Pädagogik dreht sich um die Geschichte und Theorie der Architektur in Bezug auf Ökologie, Gender und Kolonialismus. Sie beschäftigt sich insbesondere mit Fragen der Kollektivität und Kollaboration und erforscht die Theorien dieser Ideen im Kontext der französischen Aufklärung und darüber hinaus.
Im Jahr 2023 wurde Vogiatzaki in den Vorstand der Historians of Eighteenth-Century Art and Architecture (HECAA) gewählt. Sie ist Organisatorin der DocTalks, einem Online-Forum von und für Doktoranden, Postdocs und Nachwuchswissenschaftlerinnen im Bereich Architekturgeschichte und -theorie. In den vergangenen Jahren vertrat sie die Harvard Graduate School of Design in der Harvard-weiten Mental Health Task Force. Vogiatzaki hat mit anderen Institutionen Veranstaltungen durchgeführt, die – im Rahmen der von Princeton geleiteten Queer Space Working Group Initiative – queere Perspektiven im Entwurf und die Bedeutung von Arbeiter- und sozialen Gerechtigkeitsbewegungen beleuchten.