„Wir können nicht nicht bauen. Es geht um ein Gleichgewicht“, sagt De Vylder. „Die 33,3%-Haltung bietet eine Arbeitsweise, die nicht nach einer 100-prozentigen Lösung strebt, sondern einen partiellen, aber präzisen Eingriff anstrebt, der die Kluft zwischen Alt und Neu überbrückt.“ Der flämische Architekt hat viel in seinem Heimatland Belgien gearbeitet, dessen zeitgenössische Architektur dafür bekannt ist, alte und neue Elemente zu einem neuen, starken Ausdruck zu verflechten. „In Belgien hat die Knappheit der Mittel unsere Haltung bestimmt“, sagt De Vylder. In der Schweiz ist es genau andersherum. „Weil so viel Geld investiert werden muss, ist der Druck hoch, alte Strukturen komplett zu ersetzen.“
Der Professor hat den Kurs zusammen mit den Assistenten Oliver Burch, Jakob Junghanss und Lukas Ryffel entwickelt, die sich an der ETH Zürich kennengelernt und das Architekturbüro 8000.agency gegründet haben. Sie sind Teil des Kollektivs ZAS*, das derzeit ein Gaststudio am D-ARCH unterrichtet. Die drei Architekten beschäftigen sich oft mit dem Umbau des Bestehenden. Im Jahr 2024 veröffentlichten sie die Broschüre „Offen erschlossen: Ansätze zum Weiterbauen“, in der sie ihre Ergebnisse aus dem BSA-Forschungsstipendium zu Laubengangzugängen im Bestand vorstellen.